LOVING THE ALIEN
Eine Landung
auf dem Planeten Erde mit Songs von David Bowie
10.12.2016 um 20 Uhr / Societaetstheater Dresden
In der Person von David Bowie liegt ein verstörender Charme, der uns
interessiert.
Man schaue sich einfach das Gesicht von Bowie an: Bleich, zwei Augen, die in verschiedenen Farben leuchten, Haare in Orangerot und Züge, die so scharf geschnitten wie weich sind, schön und fremd. – Ein Außerirdischer mit der Aura der Einsamkeit des Superstars.
Den dramaturgischen Faden durch das Stück bilden die Songs von David Bowie, in den Arrangements von Sønderling.
Man schaue sich einfach das Gesicht von Bowie an: Bleich, zwei Augen, die in verschiedenen Farben leuchten, Haare in Orangerot und Züge, die so scharf geschnitten wie weich sind, schön und fremd. – Ein Außerirdischer mit der Aura der Einsamkeit des Superstars.
Den dramaturgischen Faden durch das Stück bilden die Songs von David Bowie, in den Arrangements von Sønderling.
Ausgangspunkt
für das neue Stück der Cie. Freaks und Fremde ist das Schaffen des Popkünstlers
David Bowie, die Suche nach der bei ihm immer wieder auftauchenden Figur des
„Alien“ und die irritierende Feststellung, sich mitten in der gewohnten Welt
auf einem fremden Planeten zu befinden.
Der Alien,
der Fremde, ist bei Bowie immer wieder eine zentrale Figur.
Wie nimmt
ein Fremder, ein Außerirdischer unsere Welt wahr?
Ist es nicht
manchmal sogar sehr hilfreich und erhellend, eine solche Perspektive selbst
einzunehmen, um uns und unser Tun in der Welt besser zu verstehen?
Vor den
Augen der Zuschauer entrollt sich ein Panorama von Abgründen, Hoffnungen,
Lebensentwürfen. Zu Gast im eigenen Leben.
Die
Darsteller in dieser Versuchsanordnung sind Forscher und Versuchskaninchen
zugleich, Entertainer, Projektionsfläche und Spiegel. Dabei bedienen sie sich
verschiedener Materialien, Puppen, Projektionen und ihrer eigenen Körper. Wir
landen auf der Erde und schauen uns um – „believing the strangest things –
loving the alien …“
Das Team:
Sabine Köhler, Heiki Ikkola - Performance, Regie
Sønderling - Arrangements und Live-Musik
Nikolaus Woernle - Studio-Mixing und Mastering
Max Reiniger - Mitarbeit Regie
Suse Wächter, Ida Herrmann - Puppenbau
Peter Tirpitz - Bühnenbau
Marco Prill - Video
Josia Werth - Licht
Beate Oxenfahrt - Technische Einrichtung
Judith Hellmann - Produktionsleitung
Jean Sebastian Nass - Grafik, Fotos
Sabine Köhler, Heiki Ikkola - Performance, Regie
Sønderling - Arrangements und Live-Musik
Nikolaus Woernle - Studio-Mixing und Mastering
Max Reiniger - Mitarbeit Regie
Suse Wächter, Ida Herrmann - Puppenbau
Peter Tirpitz - Bühnenbau
Marco Prill - Video
Josia Werth - Licht
Beate Oxenfahrt - Technische Einrichtung
Judith Hellmann - Produktionsleitung
Jean Sebastian Nass - Grafik, Fotos
Die Inszenierung ist Teil einer mehrjährigen
Kooperationsvereinbarung zwischen Cie. Freaks und Fremde und dem
Societaetstheater Dresden.
Gefördert von Landeshauptstadt Dresden / Amt für Kultur und Denkmalschutz, Kulturstiftung Sachsen und Societaetstheater Dresden.
Gefördert von Landeshauptstadt Dresden / Amt für Kultur und Denkmalschutz, Kulturstiftung Sachsen und Societaetstheater Dresden.
Presseschau:
Metaphorische Zeitreise zum Alien in
uns
Freaks und Fremde mit einer Ode an David Bowie im Societaetstheater.
Von Andreas Hermann. Dresdner Neueste Nachrichten.
Freaks und Fremde mit einer Ode an David Bowie im Societaetstheater.
Von Andreas Hermann. Dresdner Neueste Nachrichten.
„Drei
markante Gestalten lungern schweigend versonnen an einer schwarzen Bar. So
trostlos wie sympathisch - und die optimale Ausgangslage für morgendlich
abgefuckte Lebenssinnierende im abgeklärten Okzident. Es läuft leise Spacemusik
im Langwellenmodus, der Wetterbericht wird nebenher in einzelnen Buchstaben
gemorst.
So ist die
Ausgangslage in einer musikalisch dominierten Zeitreise, die "Loving The
Alien" heißt und als neunzigminütige Performance den Untertitel "Eine
Landung auf dem Planeten Erde mit Songs von David Bowie" trägt. Sønderling
alias Tobias Herzz Hallbauer stiftet die neuen Arrangements und die Live-Musik
und liefert dabei die Grundlage für die Ode an seinen Helden.
Dass dies
auch am Mikro kein Wagnis darstellt, bewies Hallbauer bereits bei einer
Salomé gewidmeten Landesbühnen-Schauspielproduktion im Mai. Nun, zur Bowie-Werkschau,
die zeitlich rückwärts von "Bring me the Disco King" zu "Space
Oddity", also von 2003 gen 1969 fließt, bieten die beiden Freaks-Köpfe
Sabine Köhler und Heiki Ikkola, amtierende Kunstpreisträger Dresdens, die wie
immer Regie und Performance verbinden, Ausflüge als Erkundungen von fremdem
Terrain, wobei sie tendenziell absurde Sitten und Bräuche treffen oder bieten:
Sie sind Menschenaffen, Tanzpuppen mit Plastikhaar, die in einer Zitaten- und
Bewegungsschleife gefangen sind, oder Forscher mit weißen Schutzanzügen im
Außeneinsatz, wobei jeder mit Staubsaugertorso rasch live und rund aufgepumpt
wird. Dabei bieten sie Mimik, Dynamik und Komik, eine besondere Eleganz verströmt
wie gewohnt ihr Puppenspiel.
Wer ihre
"Songs For Bulgakow" gesehen hat, wird überrascht sein, denn
"Loving The Alien" ist eine völlig andere Art, bei der vor allem die
Präzision verblüfft. Einerseits bei dem steten schnellen und lautlosen Umzug
plus Bühnenumbau im Dunkeln, andererseits bei vielen sprudelnden
Szeneneinfällen. Dazu hat Bühnenbildner Peter Tirpitz drei schwarze rollbare
Regale gebaut, die mit ihrer schwarzen Rückseite nicht nur als Baradaption,
sondern auch als Tafel oder Mauer dienen, die Sønderling einmal statt Gesang
hektisch mit Kreidetext bemalt oder auf der sich wundernde Primaten als
liebenswerte Aliens tummeln. Auf der anderen Seite - wohlsortiert und gut
beleuchtet - viele Utensilien, die immer wieder eingeflochten werden. Darunter eine
Horde Aufziehspielzeuge, die auf dem Spieltisch kaum zu bändigen sind, aber
ständiger Nachjustierung bedürfen.
Lang
erwartet, aber natürlich erst zum Schluss kommt Major Tom ins Spiel - in Form
von "Space Oddity", von Hallbauer im Duett mit sich selbst eingespielt.wie
gesungen und von den beiden Spielern als schwebender David-Puppenflug vor einem
Video symbolisiert. Allein dieser Abschiedssong und das Schlussbild inklusive
der damit erzeugten Stimmung, die in eine Zeit führt, als man noch Hoffnung und
echt vernunftbegabtes Leben in unserem Sonnensystem hatte und sich per
Photonenkraft schnell zu ferneren Sternen sehnte, lohnen das Kommen. Dem Trio
gelingt zudem eine wunderbar melancholische Schlusspointe.
Nach
"Ruanda-Memory", "West-Östlicher Diwan # reloaded",
"Good Bye, Eden" und "Songs For Bulgakow" wird das
Societaetstheater nun mit einer fünften , wiederum im Sujet und Ausrichtung
völlig anderen Produktion für die Idee belohnt, die dynamische
Doppelkopf-Compagnie längerfristig ans Haus zu binden. Trotz der technischen
Finessen allen gemeinsam ist die Liebe zum körperlich-ehrlichen Theater, das
sich dabei nicht in Privatheit oder andere Trivialitäten flüchtet, sondern dem
Betrachter immer offensiv auch die Schnittstelle zur gesellschaftlichen
Relevanz liefert.“
Legenden vom Ende der Zeit
SAX Stadtmagazin, Dezember 2015
„[...] die Freaks meiden Beliebigkeit wie Klamauk und bieten immer ein körperlich-ehrliches, oft nachdenkliches, manchmal verstörendes Bühnenerlebnis, bei dem Zuschauen und -hören generell Freude macht. Und sie taugen dank packender Musik und unendlichem szenischem Ideenreichtum gut als Theater-Einstiegsdroge für junge Menschen.
Das war bei »Songs.für Bulgakow« so, dass ist nun bei »Loving the Alien« nicht anders. Dazu haben sie sich einen sehr musikalischen Sonderling auf die Bühne geholt [...] ein überbordendes Spiel aus Tanz, Mimik, Text und Gesang [...] mit Eleganz beim Puppenspiel. Eine metaphorisch aufgeladene Performance als Bilderrausch - aber ganz anders als die Bulgakow-Show.“
Flucht in den Weltraum
Dresdens Kunstpreisträger zelebrieren mit „Loving the Alien“ eine Hommage an
den Popstar David Bowie. - 24.11.2015
Sächsische Zeitung
„Ein Bildkonzert, so kann man das nennen, was der Musiker Sønderling und die
Dresdner Theatercompany Freaks und Fremde im Societaetstheater auf die Bühne
stellen. [...] Sønderling, das ist der Dresdner Musiker Tobias Herzz Hallbauer,
der seine Zuneigung zu David Bowie schon mehrfach auf der Bühne auslebte. Sein
Einmann-Elektroorchester schafft einen Klangteppich, aus dem er Lieblingsstücke
von Bowie aufsteigen lässt. [...] Die Company Freaks und Fremde wurde im Mai
mit dem Dresdner Kunstpreis bedacht. Das ließ aufhorchen, weil diese Ehrung
bisher eher für gesetzte, etablierte Künstler als für solche aus der Szene
infrage kam. Belohnt wurde damit auch das Streben nach inhaltlicher Relevanz,
das die beiden bei aller Verspieltheit in ihren Projekten an den Tag legen.
Dabei ist Heikki Ikkola nicht nur Performer, sondern auch künstlerischer Leiter
des Schaubudensommers. „Loving the Alien“ hat viel vom Charme der
Budendarbietungen, ein Angebot an die Sinne, ein surreales Wechselspiel der
Szenen, aber auch eine Fluchtchance aus dem alltäglichen Diskurs.“
Planet
der Affen – für Cie. Freaks und Fremde ist »Loving the Alien« ein Kinderspiel
21. November 2015 DRESDNER Kulturmagazin
21. November 2015 DRESDNER Kulturmagazin
„Schon die
Begrüßung fällt befremdlich aus: Sabine Köhler, Heiki Ikkola und Tobias Herzz
Hallbauer alias Sønderling lümmeln an einem Tresen, dem Publikum die kalte
Schulter oder besser den Rücken zugewandt. Edward Hoppers »Nighthawks« winken
da mal kurz rüber. Da kann gleich ohne großes Vorgeplänkel in die Vollen
gegangen werden. Sønderling klemmt seine androgyne Gestalt mit dem blonden Igel
und den dunkel geschminkten Lippen hinters Mischpult und gibt für den Rest des
Abends den Ton an. Seine Arrangements von Songs David Bowies tragen, Gott sei
es gedankt, tatsächlich eigene Handschrift. Auch gesanglich versucht er nicht,
Bowie zu imitieren. Wozu auch? Ebenso eigenwillig fällt die Performance von
Sabine Köhler und Heiki Ikkola aus. Es wäre vielleicht ein Leichtes gewesen,
Bowies Texte einfach zu bebildern. Aber Freaks und Fremde haben eine eigene
Meinung. Und mit der landen sie in ihrer neuen Arbeit eben auf der Erde und
versuchen den Blick von außen. [...] Der Zuschauer betrachtet dieses Betrachten
und betrachtet Werden und betrachtet die Sache selbst. Die liegt zwar
bekanntlich im Auge des Betrachters, aber so betrachtet kommt niemand umhin,
das Fremde als fremd einfach anzunehmen. Tut man das, geschieht im nächsten
Schritt nämlich automatisch etwas ganz Besonderes.“