DIE GESCHICHTE VOM FUCHS, DER DEN VERSTAND VERLOR
Ein Theaterstück nach dem Buch von Martin Baltscheit über das Altwerden, das Vergessen, über gelebtes Leben und das, was bleibt.
Eine Koproduktion von Cie. Freaks und Fremde
mit dem Comedia Theater Köln.
15./16.Januar 2017
Theater Fabriggli Buchs (CH)
Theater Fabriggli Buchs (CH)
Das Projekt:
Es
war einmal ein Fuchs, der wusste alles, was ein Fuchs so wissen muss. Wer alles
weiß, kann lange leben, dachte der Fuchs, und lebte ein langes Leben voller
Abenteuer. Dann aber fing er an zu vergessen, dass er ein Fuchs war…
Wir
sind nicht allein auf der Welt und müssen zusammenhalten. Niemand weiß das
besser als der Fuchs, der in die Jahre gekommen ist. - Die jungen Füchse
sorgten für ihn, als er alt wurde und heilten seine Wunden. Nur seinen
Verstand, den heilten sie nicht, denn den hatte der Fuchs verloren und keiner
wusste genau wo …
Die
neue Theaterinszenierung der Compagnie Freaks und Fremde erzählt spielerisch,
voller Feinsinn und mit erhellendem Humor eine Geschichte über das Altern und
Vergessen, über Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Umgang miteinander, wenn
die Erinnerungen versagen und die Welt Kopf steht.
Das
Projekt-Team
Idee, Ausstattung, Spiel Sabine Köhler, Heiki Ikkola
Musik Frieder
Zimmermann
Mitarbeit Regie Rüdiger
Pape
Dramaturgie Jutta
M. Staerk
Licht Josia Werth
Licht Josia Werth
Fotos Jean Sebastian Nass
Diese Inszenierung wurde gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, die Robert-Bosch-Stiftung, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, das Land NRW aus Mitteln des Projektes Workspace. Herzlichen Dank an das Societaetstheater Dresden und die Schaubude Berlin.
Resonanzen:
„Mit
der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ schuf Martin Baltscheit ein
Bilderbuch, wie es in Deutschland nur selten gelingt. Humor und Melancholie
sind im Ton perfekt abgemischt. (...) Keine leichte Aufgabe, dieses Meisterwerk
auf die Bühne des Theaters zu holen. Heiki Ikkola, Sabine Köhler und der
Musiker Frieder Zimmermann haben es gewagt und schließlich auch gewonnen.“
(KÖLNISCHE
RUNDSCHAU)
„Es ist eine Geschichte über das Altern, das Vergessen und das Leben damit, die die Darsteller Heiki Ikkola und Sabine Köhler, unterstützt von Frieder Zimmermann, der das Stück musikalisch untermalt, wunderbar emotional auf die Bühne bringen. Den Bogen zwischen dem jovialen Draufgänger bis zum gebrochenen Senior spannen die beiden mit ihren lebensechten Fuchsfiguren perfekt.“
(KÖLNER
STADT-ANZEIGER)
„Bisher
dachte ich, ich lache lieber im Theater, aber bei Euch habe ich auch gerne
geweint. Es war eine beeindruckende Vorstellung. Danke.“
(Tine Baltscheit in unserem Gästebuch)
"Wer
Bilderbücher macht, fürchtet die Theateraufführung zu diesen Büchern, weil er
Angst hat, sein Buch nicht wieder zu erkennen, oder aber zu viel davon wieder
zu erkennen und nicht überrascht zu werden.
Der
Autor ist ein eitler Mann, der sich selbst für unerreicht und über alle Maßen
herrlich hält und es kaum erträgt, wenn etwas besser oder schlechter ist als er
selbst.
Dann
aber passiert es, dass er ein Stück sieht, entstanden aus einer Geschichte
seiner Bücher und er berührt wird. Er sieht seine Arbeit und noch etwas
anderes, etwas Verborgenes, kleine und große Wunder, von denen er 2nichts
wusste. Er sieht ein Stück und denkt nicht in besser und schlechter, er denkt
etwas Neues. Er wird ein Zuschauer der ersten Minute und demütig.
Er
ist durch und durch inspiriert von der Arbeit der Zaubermeister des Theaters
und nimmt mehr nach Hause, als er beabsichtigt hatte. - Lieber Heiki, liebe
Sabine, vielen Dank für die wunderbare Arbeit an dem Fuchs, der den Verstand
verlor."
(Martin
Baltscheit,)
„Herzlichen
Glückwunsch zu der gelungenen Aufführung des Stückes, dem ich noch viele
erfolgreiche Vorstellungen wünsche. Die Sorgfalt und souveräne Präsentation der
zahlreichen gewählten Mittel, die Musikalität im Ausdruck von Körpern, Stimme
und Objekten, die Klugheit im Umgang mit der Textvorlage und der
live-performance-Situation haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen.
So wie Sie das machen, so wie Ihr das macht, kann, soll (ja müsste eigentlich)
gutes Kindertheater sein.“
(Helmut
Wenderoth, KRESCH Theater Krefeld)
„Wenn die Zeit Risse bekommt. - Der Düsseldorfer Autor Martin Baltscheit hat diese
Geschichte 2010 aufgeschrieben und das Problem der Demenz mit hintersinnigem
Witz, Einfühlungsvermögen und leichter Melancholie durchsetzt. In seinen besten
Jahren gibt der schlaue Fuchs seine Erfahrungen an die Jungen weiter, wird schließlich
alt und vergesslich, bis er vom Baum fällt. Nun höhnen diejenigen, die einst
gewaltigen Respekt vor ihm hatten, die jungen Füchse aber pflegen ihn.
Heiki Ikkola
und Sabine Köhler (Cie. Freaks und Fremde) haben ein fantasievolles Spiel
entfaltet, das mit einfachen Mitteln lebendiges Theater bietet. Wie jeder
kleine Auftritt präzise durchgearbeitet ist, wie jede Geste sitzt, wie auf
wundersame Weise Illusionen entstehen, wenn der kranke Fuchs plötzlich
beweglich ist, das alles wird von den beiden Darstellern mit vollendeter
Körperbeherrschung und feinsinnigem Humor auf die Bühne gebracht. Auf einer
großen Uhr schnurrt die Lebenszeit ab, am Schluss fehlen Zeiger und
Zifferblatt, die Zeit bekommt Risse.
Beginnend
mit einem mehrsätzigen Foxtrott, der das Geschehen tänzerisch mitreißend
antizipiert, erklingt durchgängig Musik, neben Wort und pantomimischem Spiel
das dritte gleichberechtigte Element im Stück. Frieder Zimmermann spielt auf
der Gitarre, nur durch wenige Hilfsmittel wie ein Loopgerät ergänzt. Die Klänge
geben den Szenen das Tempo vor, Töne und Geräusche illustrieren die Episoden,
z. B. eine köstliche Verfolgungsjagd mit Hunden, denen der Fuchs schlau
entgeht. Freche oder nachdenkliche Lieder reflektieren die jeweilige
dramatische Situation. Und deren erlebt der Fuchs sehr viele, bis ihm
allmählich die Realität abhanden kommt. Dieser Vorgang ist sehr berührend und
ohne jegliche Häme dargestellt. Hier liegt die Stärke des Stückes, das Kindern
wie Erwachsenen eine schleichende Altersvergesslichkeit, die sich zur
Alzheimerkrankheit ausweitet, theatralisch verdeutlicht.“
(Reiner
Zimmermann - „Musik in
Dresden“)