10.01.2017

Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor. Auf Tour in der Schweiz.

DIE GESCHICHTE VOM FUCHS, DER DEN VERSTAND VERLOR
Ein Theaterstück nach dem Buch von Martin Baltscheit über das Altwerden, das Vergessen, über gelebtes Leben und das, was bleibt.
Eine Koproduktion von Cie. Freaks und Fremde
mit dem Comedia Theater Köln.


15./16.Januar 2017
Theater Fabriggli Buchs (CH)   
 
Das Projekt:
Es war einmal ein Fuchs, der wusste alles, was ein Fuchs so wissen muss. Wer alles weiß, kann lange leben, dachte der Fuchs, und lebte ein langes Leben voller Abenteuer. Dann aber fing er an zu vergessen, dass er ein Fuchs war…
Wir sind nicht allein auf der Welt und müssen zusammenhalten. Niemand weiß das besser als der Fuchs, der in die Jahre gekommen ist. - Die jungen Füchse sorgten für ihn, als er alt wurde und heilten seine Wunden. Nur seinen Verstand, den heilten sie nicht, denn den hatte der Fuchs verloren und keiner wusste genau wo …
Die neue Theaterinszenierung der Compagnie Freaks und Fremde erzählt spielerisch, voller Feinsinn und mit erhellendem Humor eine Geschichte über das Altern und Vergessen, über Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Umgang miteinander, wenn die Erinnerungen versagen und die Welt Kopf steht.

Das Projekt-Team
Idee, Ausstattung, Spiel      Sabine Köhler, Heiki Ikkola
Musik                                   Frieder Zimmermann
Mitarbeit Regie                    Rüdiger Pape
Dramaturgie                         Jutta M. Staerk 
Licht                                     Josia Werth
Produktionsassistenz           Max Reiniger
Fotos                                    Jean Sebastian Nass

Diese Inszenierung wurde gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, die Robert-Bosch-Stiftung, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, das Land NRW aus Mitteln des Projektes Workspace. Herzlichen Dank an das Societaetstheater Dresden und die Schaubude Berlin.

Resonanzen:

„Mit der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ schuf Martin Baltscheit ein Bilderbuch, wie es in Deutschland nur selten gelingt. Humor und Melancholie sind im Ton perfekt abgemischt. (...) Keine leichte Aufgabe, dieses Meisterwerk auf die Bühne des Theaters zu holen. Heiki Ikkola, Sabine Köhler und der Musiker Frieder Zimmermann haben es gewagt und schließlich auch gewonnen.“
(KÖLNISCHE RUNDSCHAU)

„Es ist eine Geschichte über das Altern, das Vergessen und das Leben damit, die die Darsteller Heiki Ikkola und Sabine Köhler, unterstützt von Frieder Zimmermann, der das Stück musikalisch untermalt, wunderbar emotional auf die Bühne bringen. Den Bogen zwischen dem jovialen Draufgänger bis zum gebrochenen Senior spannen die beiden mit ihren lebensechten Fuchsfiguren perfekt.“
(KÖLNER STADT-ANZEIGER)

„Bisher dachte ich, ich lache lieber im Theater, aber bei Euch habe ich auch gerne geweint. Es war eine beeindruckende Vorstellung. Danke.“
 (Tine Baltscheit in unserem Gästebuch)

"Wer Bilderbücher macht, fürchtet die Theateraufführung zu diesen Büchern, weil er Angst hat, sein Buch nicht wieder zu erkennen, oder aber zu viel davon wieder zu erkennen und nicht überrascht zu werden.
Der Autor ist ein eitler Mann, der sich selbst für unerreicht und über alle Maßen herrlich hält und es kaum erträgt, wenn etwas besser oder schlechter ist als er selbst.
Dann aber passiert es, dass er ein Stück sieht, entstanden aus einer Geschichte seiner Bücher und er berührt wird. Er sieht seine Arbeit und noch etwas anderes, etwas Verborgenes, kleine und große Wunder, von denen er 2nichts wusste. Er sieht ein Stück und denkt nicht in besser und schlechter, er denkt etwas Neues. Er wird ein Zuschauer der ersten Minute und demütig.
Er ist durch und durch inspiriert von der Arbeit der Zaubermeister des Theaters und nimmt mehr nach Hause, als er beabsichtigt hatte. - Lieber Heiki, liebe Sabine, vielen Dank für die wunderbare Arbeit an dem Fuchs, der den Verstand verlor."
(Martin Baltscheit,)

„Herzlichen Glückwunsch zu der gelungenen Aufführung des Stückes, dem ich noch viele erfolgreiche Vorstellungen wünsche. Die Sorgfalt und souveräne Präsentation der zahlreichen gewählten Mittel, die Musikalität im Ausdruck von Körpern, Stimme und Objekten, die Klugheit im Umgang mit der Textvorlage und der live-performance-Situation haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen. So wie Sie das machen, so wie Ihr das macht, kann, soll (ja müsste eigentlich) gutes Kindertheater sein.“
(Helmut Wenderoth, KRESCH Theater Krefeld)

„Wenn die Zeit Risse bekommt. - Der Düsseldorfer Autor Martin Baltscheit hat diese Geschichte 2010 aufgeschrieben und das Problem der Demenz mit hintersinnigem Witz, Einfühlungsvermögen und leichter Melancholie durchsetzt. In seinen besten Jahren gibt der schlaue Fuchs seine Erfahrungen an die Jungen weiter, wird schließlich alt und vergesslich, bis er vom Baum fällt. Nun höhnen diejenigen, die einst gewaltigen Respekt vor ihm hatten, die jungen Füchse aber pflegen ihn. 
Heiki Ikkola und Sabine Köhler (Cie. Freaks und Fremde) haben ein fantasievolles Spiel entfaltet, das mit einfachen Mitteln lebendiges Theater bietet. Wie jeder kleine Auftritt präzise durchgearbeitet ist, wie jede Geste sitzt, wie auf wundersame Weise Illusionen entstehen, wenn der kranke Fuchs plötzlich beweglich ist, das alles wird von den beiden Darstellern mit vollendeter Körperbeherrschung und feinsinnigem Humor auf die Bühne gebracht. Auf einer großen Uhr schnurrt die Lebenszeit ab, am Schluss fehlen Zeiger und Zifferblatt, die Zeit bekommt Risse.
Beginnend mit einem mehrsätzigen Foxtrott, der das Geschehen tänzerisch mitreißend antizipiert, erklingt durchgängig Musik, neben Wort und pantomimischem Spiel das dritte gleichberechtigte Element im Stück. Frieder Zimmermann spielt auf der Gitarre, nur durch wenige Hilfsmittel wie ein Loopgerät ergänzt. Die Klänge geben den Szenen das Tempo vor, Töne und Geräusche illustrieren die Episoden, z. B. eine köstliche Verfolgungsjagd mit Hunden, denen der Fuchs schlau entgeht. Freche oder nachdenkliche Lieder reflektieren die jeweilige dramatische Situation. Und deren erlebt der Fuchs sehr viele, bis ihm allmählich die Realität abhanden kommt. Dieser Vorgang ist sehr berührend und ohne jegliche Häme dargestellt. Hier liegt die Stärke des Stückes, das Kindern wie Erwachsenen eine schleichende Altersvergesslichkeit, die sich zur Alzheimerkrankheit ausweitet, theatralisch verdeutlicht.“
(Reiner Zimmermann  - „Musik in Dresden“)