RUANDA-MEMORY. Eine Theaterproduktion von Cie. Freaks und Fremde
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26./27.04.2014, 16./17.05.2014, 14.06.2014 jeweils um 20.00 Uhr
(Karten: office@freaksundfremde.de oder im Societaetstheater: 0351 - 803 68 10)Am 16.05.2014 wird im Anschluss der mehrfach preisgekrönte und hoffnungmachende Film SWEET DREAMS von Lisa und Rob Fruchtman gezeigt! (Zusammenarbeit mit dem MOVE IT! Filmfestival)
TEAM:
Sabine Köhler, Heiki Ikkola - Idee und Performance.
Tobias Herzz Hallbauer - Musik.
Bärbel Haage, Rita Hausmann - Mitarbeit Ausstattung.
Tanja Mette-Zimmermann - Mitarbeit Text, Dramaturgie.
Judith Hellmann - Produktionsmanagement.
Jean Sebastian Nass - Fotografie, Grafik.
Im April 2014 wird in Ruanda wie vor zwanzig Jahren die Regenzeit beginnen, als dort die lange erahnbare Katastrophe ausbrach. - Warum wollen wir unseren Blick wieder nach Ruanda richten, uns diese Gräuel ins Gedächtnis rufen? - Das ist schwer zu sagen. Seitdem wir von den Ereignissen gehört haben, lassen uns die Gedanken daran nicht los, verknüpfen sich mit den unausgesprochenen Abgründen unserer Großeltern aus der Zeit des Dritten Reiches. - Wir wollen daran erinnern, wie fragil unser menschliches Miteinander ist. Nach dem Holocaust schien es 1945 einhelliger Konsens: So etwas darf nie wieder geschehen. Aber das war Wunschdenken – und Ruanda ist nur ein Beispiel. Das Agieren des „Westens“ hat in diesem Geschehen eine erhebliche Rolle gespielt. Wir richten den Blick nach Ruanda und damit an all die anderen Orte, an denen Völker bewusst ausgelöscht werden sollten, ... WEIL WIR VERSTEHEN WOLLEN. Wie dünn ist das Eis? Wie schmal der Grat humanen Zusammenlebens?
Objekte als Zeugen und Geschichten-Träger
In unserem Projekt Ruanda-Memory setzt sich aus neun ausgewählten Objekten ein unvollständiges Puzzle um die Ereignisse 1994 zusammen. - Was als Memory-Spiel beginnt, verspinnt sich zu einer berührenden Geschichte von Menschen und Menschlichkeit.
Ein Radio, eine Machete, ein Faxgerät, ein Laptop, ein Identity-Card, ein Stück Wellblech, ein Fußball, ein Blauhelm und eine Flasche Primus-Bier werden zu Berichterstattern, zu Handlungsträgern und Zeugen. - Dahinter erscheinen Lebensgeschichten und Berichte, eine Geschichte aus Einzelteilen, biografischen Versatzstücken und offiziellen Verlautbarungen. Hinter den Objekten tauchen die Menschen auf, die diese Objekte produziert, manipuliert und eingesetzt haben. In dem Versuch, das "Nichtsagbare" auszudrücken, hinter die Kulissen zu sehen und Zusammenhänge zu erschließen, die zunächst einmal nicht offensichtlich erscheinen, werden Cie. Freaks und Fremde "die Dinge sprechen lassen". Viele Erzählungen von Überlebenden machen Auslassungen, in denen die Natur, die Leere und Gebäude zum Sprechen kommen.
Auf der Soundebene wird Tobias Herzz Hallbauer eine Collage aus verschiedenen Elementen erzeugen. Er wird den Klang eines Landes reproduzieren. Der Musiker wird die Radiostation des "Hate-Radios" und seiner Protagonisten untersuchen, Musiktitel des Jahres 1994 werden zu hören sein und lassen damit auch die Frage aufkommen - was habe ich, was hast du im April 1994 getan? Der Diskurs wird zu einer Reise in das Ruanda von 1994 - nicht zuletzt zu der Frage, was eigentlich Menschlichkeit ist, und was sie so zerbrechlich macht.
Wir danken unseren Förderern:
Landeshauptstadt Dresden - Amt für Kultur und Denkmalschutz
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Societaetstheater Dresden