11.04.2013

Premiere im Max-Planck-Institut

Foto: Klaus Gigga

Es ist soweit, die Premiere im Max-Plack-Institut für molkulare Zellbiologie und Genetik kommt:
12.April 2013 um 18.00 und 21.00 Uhr
"Ziffer, Zelle, Zebrafisch"

Gemeinsam mit dem tjg.theater junge generation und dem MPI-CBG ist diese Produktion entstanden, an deren Ende für alle Beteiligte viele Fragen offen bleiben, mancher hat Federn gelassen, ein andrer die Nerven. Wir hatten das Glück, etliche Proben mit Kindern zu haben, das Institut unterstützte uns, wo es konnte. Wir danken besonders information officer Florian Frisch, durch dessen Engagement, diese ganze Koproduktion überhaupt zustande kam.

DAS TEAM
Performance - Sabine Köhler, Ivana Sajevic, Vineeth Surendranath / Ali Mahmoud
Regie und Text - Heiki Ikkola / Assistenz - Max Reiniger
Musik - Daniel Williams / Video - Yvonne Brückner, Stephan Retzlaff
Bühne und Kostüme - Rita Hausmann
Dramaturgie - Ulrike Lessmann / Assistenz - Karin Herrmann

Warum gehen wir als TheaterCompagnie in ein Forschungslabor? - Computer, endlose Gefäße mit Versuchsfliegen, Aquarien mit Zebrafischen, die gentechnisch verändert sind, Kühlräume, Mikroskope – wollen wir an so einen Ort gehen, um Theater zu machen? Und warum? - - - Die erste Begegnung war faszinierend. Allein die Arbeitsatmosphäre ist inspirierend – Menschen aus 45 Ländern arbeiten an ganz ähnlichen Fragen, flache Hierarchien in Teams und Arbeitsgruppen, man arbeitet zeitlich so, wie es die Projekte verlangen – Arbeit und Leben sind faktisch kaum getrennt und bilden eine Einheit. Ganz neugierig geben sich die Forscher den Fragen hin, die sie sich stellen, Grundlagenforschung, vermeintlich ohne den Nutzeffekt bereits im Visier zu haben. Neue Antworten generieren immer neue Fragen. - Ist das nicht eine Arbeitsstruktur, die wir uns auch im Theater wünschen? - - - Also gehen wir mit dem Forscher auf Entdeckungsreise und haben an seinen Entdeckungen teil - Entdeckungen, die Antworten auf solche Fragen geben: Wie entsteht Leben? Wie wird aus einer einzelnen kleinen Zelle ein vollständiger Mensch? - Die Antworten, soviel wissen wir bereits, werden meist unvollständig bleiben, denn mit jeder neuen Erkenntnis tauchen neue und oft viel kompliziertere Fragen auf. Der Suchweg verzweigt sich. Welcher Spur, welcher Frage soll man weiter folgen? - - - Das ist doch auch im Theater so. Wir wählen einen Ausschnitt aus dem Leben und nehmen ihn unter die Lupe, und wenn es glücklich läuft, sind wir etwas schlauer – doch meist ist der „Vorhang zu, und alle Fragen offen.“ - - - Ist das dann also Scheitern, wenn der Wissenschaftler hinter einer Lösung wieder ein neues Rätsel freilegt? Ist es Scheitern, wenn ein Theaterstück statt Antworten Fragen und Ungewissheiten zurück lässt? - - - Schön ist auch, das Proben eines Theaterstückes grundsätzlich als ein Experiment zu verstehen: bevor man beginnt, kann man über dessen Ergebnis mutmaßen, man kann Dinge erwarten, ahnen - doch das Ergebnis eines Experiments lässt sich nicht sicher vorhersagen. Wie denn auch? Schließlich soll etwas Neues entdeckt werden. - - - Und manchmal kommen ganz andere Fragen auf: Warum fließt gerade in die Molekularbiologie und die Genforschung so viel Geld? Wie weit darf ein Forscher gehen? Wozu führen seine Erkenntnisse in der Praxis, in der Medizin, in der Industrie? Ich bin zerrissen, wenn ich mir diese Fragen stelle, aber vielleicht gehört auch das einfach dazu, wenn man in unserer Zeit lebt und sie befragt. - - - Wonach suchen wir überhaupt? Und warum? Warum sucht ein Forscher? Wie sucht er? Wann ist er an seinem Ziel angekommen? Gibt es das überhaupt?