Foto: Klaus Gigga |
Es ist soweit, die Premiere im Max-Plack-Institut für molkulare Zellbiologie und Genetik kommt:
12.April 2013 um 18.00 und 21.00 Uhr
"Ziffer, Zelle, Zebrafisch"
Gemeinsam mit dem tjg.theater junge generation und dem MPI-CBG ist diese Produktion entstanden, an deren Ende für alle Beteiligte viele Fragen offen bleiben, mancher hat Federn gelassen, ein andrer die Nerven. Wir hatten das Glück, etliche Proben mit Kindern zu haben, das Institut unterstützte uns, wo es konnte. Wir danken besonders information officer Florian Frisch, durch dessen Engagement, diese ganze Koproduktion überhaupt zustande kam.
DAS TEAM
Performance - Sabine Köhler, Ivana Sajevic, Vineeth Surendranath / Ali Mahmoud
Regie und Text - Heiki Ikkola / Assistenz - Max Reiniger
Musik - Daniel Williams / Video - Yvonne Brückner, Stephan Retzlaff
Bühne und Kostüme - Rita Hausmann
Dramaturgie - Ulrike Lessmann / Assistenz - Karin Herrmann
Warum
gehen wir als TheaterCompagnie in ein Forschungslabor? - Computer,
endlose Gefäße mit Versuchsfliegen, Aquarien mit Zebrafischen, die gentechnisch
verändert sind, Kühlräume, Mikroskope – wollen wir an so einen Ort gehen, um
Theater zu machen? Und warum? - - - Die erste
Begegnung war faszinierend. Allein die Arbeitsatmosphäre ist inspirierend –
Menschen aus 45 Ländern arbeiten an ganz ähnlichen Fragen, flache Hierarchien
in Teams und Arbeitsgruppen, man arbeitet zeitlich so, wie es die Projekte
verlangen – Arbeit und Leben sind faktisch kaum getrennt und bilden eine
Einheit. Ganz neugierig geben sich die Forscher den Fragen hin, die sie sich
stellen, Grundlagenforschung, vermeintlich ohne den Nutzeffekt bereits im
Visier zu haben. Neue Antworten generieren immer neue Fragen. - Ist das nicht
eine Arbeitsstruktur, die wir uns auch im Theater wünschen? - - - Also gehen wir mit
dem Forscher auf Entdeckungsreise und haben an seinen Entdeckungen teil -
Entdeckungen, die Antworten auf solche Fragen geben: Wie entsteht Leben? Wie wird aus einer einzelnen
kleinen Zelle ein vollständiger Mensch? - Die Antworten, soviel wissen wir bereits, werden meist
unvollständig bleiben, denn mit jeder neuen Erkenntnis tauchen neue und oft
viel kompliziertere Fragen auf. Der Suchweg verzweigt sich. Welcher Spur,
welcher Frage soll man weiter folgen? - - - Das ist
doch auch im Theater so. Wir wählen einen Ausschnitt aus dem Leben und nehmen
ihn unter die Lupe, und wenn es glücklich läuft, sind wir etwas schlauer – doch
meist ist der „Vorhang zu, und alle Fragen offen.“ - - - Ist das
dann also Scheitern, wenn der Wissenschaftler hinter einer Lösung wieder ein
neues Rätsel freilegt? Ist es Scheitern, wenn ein Theaterstück statt Antworten Fragen
und Ungewissheiten zurück lässt? - - - Schön ist
auch, das Proben eines Theaterstückes grundsätzlich als ein Experiment
zu verstehen: bevor man beginnt, kann man über dessen Ergebnis mutmaßen, man
kann Dinge erwarten, ahnen - doch das Ergebnis eines Experiments lässt sich
nicht sicher vorhersagen. Wie denn auch? Schließlich soll etwas Neues entdeckt
werden. - - - Und manchmal
kommen ganz andere Fragen auf: Warum fließt gerade in die Molekularbiologie und
die Genforschung so viel Geld? Wie weit darf ein Forscher gehen? Wozu führen
seine Erkenntnisse in der Praxis, in der Medizin, in der Industrie? Ich bin
zerrissen, wenn ich mir diese Fragen stelle, aber vielleicht gehört auch das
einfach dazu, wenn man in unserer Zeit lebt und sie befragt. - - - Wonach suchen wir überhaupt? Und warum? Warum sucht
ein Forscher? Wie sucht er? Wann ist er an seinem Ziel angekommen? Gibt es das überhaupt?